31. August – 1. September 2022
Digitalisierung: der smarte Weg zur Nachhaltigkeit
Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind heute klare Prioritäten für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen. Insbesondere Unternehmen müssen der Nachhaltigkeit nicht nur im Hinblick auf die Differenzierung ihres Geschäfts, sondern auch für das Überleben des Unternehmens Vorrang einräumen. Um beide Ziele gleichermaßen in den Unternehmensfokus zu rücken, braucht es einen Plan, das Know-how und die entsprechenden Kapazitäten, um die Transformation zu bewältigen. Externe Spezialisten können sich dabei als die entscheidenden Enabler erweisen.
Die Welt wird komplexer, vernetzt sich in einem nie gekannten Ausmaß – und das in einem enormen Tempo. Darum müssen sich Unternehmen möglichst schnell und umfassend an die Situation anpassen oder besser noch: selbst eine Führungsrolle übernehmen. Das gilt in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht gleichermaßen. Einer der Schlüsselbegriffe, die auch jenseits der Umweltproblematik relevant sind, ist die Nachhaltigkeit. Schonung der Ressourcen, resiliente Geschäftsmodelle und verantwortliche Personalpolitik angesichts des Fachkräftemangels stehen hier im Fokus.
Doch wo soll ein Unternehmen beginnen? Und lassen sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit überhaupt trennen? Gelingt der „große Befreiungsschlag“, den viele aufgrund der Dringlichkeit der Situation als einzige Möglichkeit sehen, oder ist es doch besser, auf eine Politik der kleinen Schritte zu setzen?Fragt man (Digital-)Experten, so raten diese in der Regel zur systematischen Aneinanderreihung einzelner Prozesse. Mit allem anderen wären die meisten Unternehmen wahrscheinlich schlicht überfordert. Geht es beispielsweise um Digitalisierung in Verbindung mit der demografischen Entwicklung, kann die Praxis den Takt vorgeben: Um den Mangel an Fachkräften zu kompensieren oder auch durch Pandemie und Geopolitik fragil gewordene Lieferketten zu optimieren, können bestimmte Prozesse automatisiert werden. Mithilfe spezieller Angebote (Hubs) lassen sich entsprechende Services direkt von einer zentralen Plattform beziehen – integriert und automatisiert, nachhaltig und zukunftsorientiert.
Digitalisierung unterstützt Wandel zu mehr Nachhaltigkeit
Fujitsu hat kürzlich den “Future Insights Global Sustainability Transformation Survey Report 2022” veröffentlicht, dieser zeigt die Ergebnisse einer von Forrester Consulting durchgeführten Befragung von 1.800 Führungskräften und Entscheidungsträgern in neun Ländern mit dem Ziel, globale Trends und den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitstransformation1(SX) zu verstehen, zeigt: 67 Prozent der Befragten stimmen zu, dass Digitale Transformation (DX) zum Erfolg von Nachhaltiger Transformation (SX) beiträgt, und die Umfrageergebnisse zeigten auch eine starke Korrelation zwischen SX-Reife und DX-Reife. Ein digitaler Ansatz ist also ein entscheidender Faktor bei der Förderung von Nachhaltigkeit. 41 Prozent der Führungskräfte in neun Ländern nennen Nachhaltigkeit als eine ihrer drei wichtigsten Managementprioritäten.
Digitalisierung schafft Nachhaltigkeit: Automatisierte Prozesse benötigen zumeist weniger Energie und können eine Kreislaufwirtschaft unterstützen. So spielt das eine dem anderen in die Hände. Revolutionäre Technologien wie künstliche Intelligenz und Hochleistungscomputer beschleunigen den Aufbau sicherer und widerstandsfähiger Lieferketten und der Kreislaufwirtschaft, für mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Neue Technologien wie quanteninspiriertes Computing können zudem die Logistik optimieren und nachhaltiger gestalten. Die Digital-Annealer-gestützte Produktion zielt zum Beispiel darauf ab, Fehler und Schwachstellen wie Defekte und Qualitätsprobleme schnell zu identifizieren. So kann die Produktionsplanung insgesamt und infolgedessen auch die Auslieferung verbessert und den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft geebnet werden.
Eine durchgängige “End-to-End”-Sichtweise auf die Unternehmensarchitektur zu entwickeln ist hier von hoher Relevanz- und zwar auf Basis digitaler Lösungen. Denn erst die entsprechenden Daten bzw. Insights offenbaren, mit welchen Maßnahmen die Effizienz von Prozessen und Systemen erhöht werden kann, mit der Konsequenz, dass nicht nur weniger Energie verbraucht wird, sondern auch weniger Material.
Darüber hinaus existiert ein breites Spektrum an Möglichkeiten, auch abseits digitaler Innovationen in puncto Nachhaltigkeit aktiv zu werden. Das beginnt mit der grundsätzlichen Betrachtung relevanter Themenfelder und der Identifikation ihrer Zukunfts- und Wachstumspotenziale. Die von Forrester Consulting durchgeführte Studie belegt, dass 21 Prozent der Unternehmen bereits Ergebnisse aus SX-Initiativen erzielt haben, allerdings nur 5 Prozent der Führungskräfte eine Vision für SX-Initiativen und eine unternehmensweite SX-Strategie entwickelt und durch umfassende Maßnahmen signifikante Ergebnisse erzielt. Charakteristisch für solche Initiativen und Institutionen ist die Tatsache, dass sie nahezu ausschließlich auf dem Prinzip smarter Datenerhebungen und -analysen basieren – was wiederum die Grundlage für wichtige Managemententscheidungen bildet. Nicht zuletzt geht es bei einem ernstgemeinten Engagement für Nachhaltigkeit immer auch um konkrete Zielsetzungen und Transparenz beim Weg zur Erreichung dieser Ziele. So hat Fujitsu mit dem „Global Response Business“ (GRB) ein Rahmenwerk geschaffen, das vor allem Menschenrechte, Integration sowie vergleichbare Werte in den Fokus rückt.
Lösungen im Rahmen eines übergreifenden Ökosystems
Was bedeutet das – jenseits gezielter Digitalisierungsmaßnahmen und Nachhaltigkeitszielen – im Hinblick auf Produkte und Kundenbeziehungen? Soll auch hier langfristig ein Wandel stattfinden, weil sich die Folgen der Unternehmenspolitik nicht nach „innen“ begrenzen lassen? Die Antwort ist einfach: Gefragt sind Angebote, die einerseits auf die individuellen Geschäftsaktivitäten und Kundenanforderungen zugeschnitten sind, andererseits aber sollten sich solche Lösungen auch in ein (Unternehmens-)übergreifendes Ökosystem integrieren lassen. Dessen Reichweite geht über die eines einzelnen Anbieters hinaus und trägt somit stärker zur gesellschaftlichen Entwicklung im positiven Sinn bei.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind hier kaum noch voneinander zu trennen, denn laut der von Forrester Consulting durchgeführten Befragung zeigt sich ein „Digital First“-Ansatz als Schlüssel zur Nachhaltigkeitstransformation. DX und SX greifen ineinander – und erfordern hinsichtlich ihrer Implementierung und fortwährenden Weiterentwicklung einen intelligenten strategischen Ansatz sowie eine langfristig angelegte Begleitung einschließlich eines kontinuierlichen Monitorings. Dies ist besonders wichtig, um Fehlerquellen auszuschließen und Prozesse zu verbessern. Fujitsu hat sich als Unternehmen den Herausforderungen gestellt – und bietet darüber hinaus auch anderen Akteuren eine Beratung und Unterstützung an, die aus den eigenen Erfahrungen schöpft und zudem an das Co-Creation-Prinzip anknüpft.
Autor: Steffen Müter, Head of DACH und Vorsitzender der Geschäftsführung der Fujitsu Services GmbH