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Was kommt nach der Digitalisierung?

Autor Anders Indset glaubt die Wirkkräfte von Technologie unterschätzt. Er appelliert an den Mut der CIOs, zu Gestaltern des Wandels zu werden.

"Alles ist heute ökonomisch." Philosoph Anders Indset versucht auf den Hamburger IT-Strategietagen eine Antwort auf die Frage: Was kommt nach der Digitalisierung?

“Alles ist heute ökonomisch.” Philosoph Anders Indset versucht auf den Hamburger IT-Strategietagen eine Antwort auf die Frage: Was kommt nach der Digitalisierung?
Foto: Jan Waßmuth
Anders Indset ist gebürtiger Norweger, Ex-Handball-Profi, Autor von sechs Sachbüchern, Berater von Führungskräften und Politikern und bezeichnet sich selbst als Wirtschaftsphilosoph. Er sieht die Zukunft der Wirtschaft als einen Fortschritt, der auf der Entfesselung des Potentials von Technologien und menschlichem Wachstum basiert.

Indset beschreibt die Gesellschaft in seiner Keynote mit dem Titel “Was kommt nach der Digitalisierung?” auf den Hamburger IT-Strategietagen als “getrieben von Kapitalismus”. Auch wenn es uns aktuell oft anders erscheint, findet er: “Noch nie war es friedlicher, noch nie lebten wir länger und noch nie gab es mehr Wohlstand.” Aus seiner Sicht gehe es uns nicht so schlecht und gleichzeitig erlebe er die Stimmung so negativ.

Er appelliert an die CIOs im Saal, eine Rolle bei der Umkehrung zu einer positiven Gesellschaft zu spielen und zu einem Land des positiven Fortschritts beizutragen. Wie er das meint, beschreibt er am Beispiel Infrasruktur: Da gehe es bei einer Infrastruktur des positiven Fortschritts nicht darum, dass sie einfach nur funktioniert. Sondern darum, das Produkt noch einmal deutlich attraktiver zu machen und weiterzuentwickeln.

Wie visionär an der Schnittstelle Technik zu Business gearbeitet werden kann, hat Indset beispielsweise kürzlich auf einer Konferenz in Kiew erlebt. Die Arbeitsweise und besonders der Einsatz einer App waren “visionärer als das, was ich in Deutschland erlebt habe”, so Indset.

Positivbeispiel Daimler

“Wir machen uns viel zu wenig Gedanken über mögliche Zukünfte”, sagt Indset in seiner Keynote. Und genau deshalb würden aus seiner Sicht auch die Wirkkräfte von Technologie unterschätzt. Etwa der Riesenbedarf an Energie und Speicherkapazität, der in den kommenden Jahren weiter steigen werde. Als Positivbeispiel nennt er den Konzern Daimler, der viel in Photovoltaik investiere und sich dadurch in zehn bis 15 Jahren neue Geschäftsmodelle erschließen werde. Etwa als Energielieferant für eine Region.

5 Tipps zum Gestalten des Wandels

Indset appelliert an den Mut der Teilnehmer, zu Gestaltern des Wandels zu werden. Und er gibt ihnen dafür die folgenden Tipps an die Hand:

  • Früh aufstehen! Das bezieht er nicht auf eine konkrete Uhrzeit am Morgen. Er meint vielmehr zu handeln und sich visionär mit Themen zu beschäftigen, die gerade noch weit weg erscheinen.

  • Selbstvertrauen: Selbstvertrauen bedeutet, Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zu übernehmen.

  • Microambition: Indset empfiehlt neben einer Vision auch, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

  • Stimme: Dieser Tipp appelliert an das Werteverständnis der CIOs im Saal und daran, mit Klarheit, Vertrauen und Mitgefühl zuzuhören und zu sprechen.

  • Freude und Spaß: Diese Gefühle dürfen für Indset in dieser Auflistung nicht fehlen.

Was kommt also nach der Digitalisierung? Was für eine Welt würden wir bauen, wenn wir alles bauen könnten? Diese Frage stellt sich für Indset viel früher, als wir aktuell denken. “Alles, was wir beschreiben können, können wir auch bauen und die Grenzen des Machbaren verschwinden immer mehr”, so Indset. “Ihr seid hier eine Truppe mit gewaltiger Kraft”, gibt er den CIOs zum Abschluss mit.

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