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Wie KI die Rolle des CIO neu definiert

Das KI-Potenzial ist riesig und braucht CIOs. Gemeinsam mit Otto-CIO Michael Müller-Wünsch zeigt Microsoft-Geschäftsführer Deter Einsatzmöglichkeiten und Potenziale.

"Das richtige tun und die Grenzen setzen. Wo macht KI Sinn?" Florian Deter, Geschäftsführer Microsoft Deutschland & General Manager Enterprise, erklärt auf den Hamburger IT-Strategietagen wie KI die Rolle des CIO neu definiert.

“Das richtige tun und die Grenzen setzen. Wo macht KI Sinn?” Florian Deter, Geschäftsführer Microsoft Deutschland & General Manager Enterprise, erklärt auf den Hamburger IT-Strategietagen wie KI die Rolle des CIO neu definiert.
Foto: Jan Waßmuth

Die Entwicklung und Integration künstlicher Intelligenz in Unternehmen hat eine rasende Geschwindigkeit. Florian Deter, Geschäftsführer der Microsoft Deutschland GmbH, vergleicht sie mit dem sogenannten iPhone-Moment aus dem Jahr 2007. Verglichen mit anderen kostenfreien Angeboten sucht die Verbreitungsgeschwindigkeit von ChatGPT ihresgleichen. Nach nur zwei Monaten hatte die Software bereits 100 Millionen Nutzer. Eine Marke, die zum Beispiel TikTok erst nach neun Monaten erreichte, Instagram sogar erst nach 2,5 Jahren.

“Es gibt keinen Tag, an dem wir nichts über Generative KI hören”, sagt Deter. KI ist allgegenwärtig und stimmt die Branche zuversichtlich. Und das in einer Zeit, in der Deutschland gerade in eine Rezession rutscht. Die Zuversicht teilt beispielsweise auch der britische Premierminister Rishi Sunak, den Deter zitiert. Sunak sei davon überzeugt, dass KI helfen kann, die Klimaneutralität zu beschleunigen, den Welthunger zu beenden und Krankheiten zu besiegen.

“Wir können die Chancen jetzt nutzen”, appelliert Deter. GPT-4 ist unter anderem frei verfügbar in der Internet-Suchmaschine Bing. Deter empfiehlt CIOs, sich beim Thema Generative KI drei Bereiche anzusehen: Produktivität, KI-Aufbau und KI-Sicherheit.

Produktivität

Tools wie Microsoft Copilot helfen, die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern. Deter nennt Zahlen: Etwa, dass Software-Entwickler mit Unterstützung von Generativer KI 45 Prozent schneller sein können. Doch KI kann auch zu einer besseren Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit beitragen. Mitarbeiter fühlen sich erfüllter, wenn sie mit KI-Tools arbeiten. Sie ersparen sich dadurch langweilige Aufgaben und können beispielsweise kreativer arbeiten.

KI-Aufbau

Mitte Februar gab Microsoft Deutschland die größte Investition seiner 40-jährigen Geschichte in Deutschland bekannt. Microsoft investiert in den kommenden zwei Jahren 3,2 Milliarden Euro, um KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten in Deutschland mehr als zu verdoppeln sowie Fachkräfte zu qualifizieren. Bereits heute nutzen zahlreiche Unternehmen KI-Funktionen. Deter nennt etwa die Partnerschaft mit der Siemens AG. Zusammen mit Microsoft entstand ein konzerneigener Siemens Industrial Copilot. Das Ziel: Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine in der Fertigung verbessern.

KI-Sicherheit

Zum wichtigen Aspekt der KI-Sicherheit zählen Punkte wie Transparenz und auch Datenschutz. Als Beispiel für die Aktivitäten in diesem Bereich berichtet Deter von einer aktuellen Erklärung Microsofts gemeinsam mit 19 anderen Tech-Unternehmen auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Erklärung hat das Ziel, den Missbrauch von KI-Technologien zur Beeinflussung politischer Wahlen durch sogenannte Deepfakes zu bekämpfen.

“Wir glauben, dass Generative KI ein revolutionäres Potenzial bietet”, ist Deter überzeugt. Und er appelliert an die CIOs im Saal: “Sie sitzen an der Schnittstelle, wie wir das möglich machen.” Das gelinge Schritt für Schritt mittels einer Analyse, einem definierten Zielbild, einem übergreifenden Team aus KI-Experten und schließlich mit den richtigen Tools für die Mitarbeiter.

Praxisbeispiel KI bei Otto

Und dann holt Deter als Gastredner Otto-CIO Michael Müller-Wünsch auf die Bühne. Müller Wünsch gibt einen Einblick in den intensiven Praxiseinsatz bei Otto: “Wir machen schon seit vielen Jahren KI-Anwendungen. Die letzten 14 Monate waren ganz besonders.” Bei Otto sind aktuell mehrere hundert Personen daran beteiligt, das KI-Potenzial zu erschließen. Das betrifft zum einen die individuelle Produktivität durch Copilot und auch die Entwicklung eigener KI-Applikationen.

Das Unternehmen nutzt ein eigenes OG-GPT. Beispielsweise erprobt Müller-Wünsch dabei aktuell, wie das System bei der Vorbereitung von Vorstandssitzungen unterstützen kann. Es gibt Awareness-Programme, Mitarbeiter haben Möglichkeiten, an Schulungen teilzunehmen und sich Videos anzusehen. Und dabei teilen die Beteiligten gute als auch nicht so gute Erfahrungen mit den Tools. “Nur weil es beim ersten, zweiten oder dritten Mal nicht klappt, sollten CIOs das Thema nicht wieder in die Kiste legen”, rät Müller-Wünsch. Er investiert in die Tools und ist überzeugt, dass sich diese Investition und der Mut bald auszahlen werden.

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