Eon-CIO Sebastian Weber blickt auf seine ersten drei Jahre als CIO im Unternehmen. Mit Basis- und Mindset-Arbeit hat er die IT modernisiert.
“Die ITist das Dixi-Klo des Konzerns”. Mit diesem Satz wurde Sebastian Weber vor drei Jahren von Kollegen der Eon-IT in seiner neuen Rolle als CIO derEon SEbegrüßt. In seiner Keynote auf denHamburger IT-Strategietagenblickt Weber zurück auf die ersten drei Jahre als CIO und die Reise, die die IT desEnergie-Unternehmensin dieser Zeit hingelegt hat.
IT-Modernisierung in vier Phasen
Weber machte zu Beginn seiner CIO-Zeit klar, dass sein Fokus erst einmal nicht auf herausragenden Chatbot- oder KI-Projekten liegen wird. An erster Stellekam für ihn Basisarbeit, “den Keller aufräumen”. 2020/2021 übernahm Eon vonInnogydas Geschäft mit Stromnetzen und dem Vertrieb von Strom und integrierte es ins Unternehmen.
Weber wollte auf keinen Fall, dass durch die Zusammenführung von zwei alten IT-Infrastrukturen eine einzige große alte IT-Infrastruktur entsteht. Deshalb lag sein Fokus auf Basis-Arbeit, die die ITmodernisiert. Es folgte eine Phase, in der die IT-Landschaft stabilisiert und die IT-Architektur für die Zukunft vorbereitet wurde. 2024/2025 hat sich Eon vorgenommen, das Operating Model anzusehen, um die IT weiter zu optimieren und zu modernisieren.
In seiner Keynote teilt Weber seine vier Nordsterne, die ihn in den vergangenen drei Jahren als Eon-CIO begleitet haben: dieMitarbeiterzufriedenheit, die Stabilität der IT-Systeme, die Anwenderzufriedenheit sowie das nach vorn kommen.
IT-Bashing musste aufhören
IT-Modernisierung bedeutet für Weber zu einem großen Teil auch Mindset-Arbeit. Angekommen in der CIO-Rolle beobachtete er, dass sich die IT selbst nicht gerade wertschätzend kritisierte. Etwa mit Sätzen wie “natürlich funktionieren die Drucker nicht”. “Dieses Bashing musste aufhören”, sagt Weber. Heute begleiten die Eon-IT die beiden Sätze “We love technology” und “…and transform our IT from good enough to excellent”. Der Ansatz: Die IT steht gemeinsam vor einer Aufgabe und geht sie an. Weber wünscht sich von seinen IT-Kollegen, dass sie sich zum Start in den Tag fragen, was sie heute machen, um einen Schritt nach vorn zu kommen. “Nach etwa 1,5 Jahren hatten sich alle eingegroovt”, ist Webers positives Resümee.
Zur Modernisierung der IT bei Eon zählt, dass in den vergangenen drei Jahren die Infrastruktur modernisiert wurde, etwa die Büros in Bezug auf die Netzwerkstabilität. Ein weiterer wichtiger Schritt war für Weber der Schritt in die Cloud, auch wenn es am Anfang nicht einfach war. Sechs Monate dauerte es, bis der erste Workload in die Cloud migriert werden konnte. Doch dann konnte nach nur einem weiteren halben Jahr die gesamte SAP-Landschaft in die Cloud migriert werden.
Weber nennt vier Themen, die ihn aktuell bei der IT-Modernisierung beschäftigen. Er möchte weiter in der Cloud modernisieren und nacharbeiten. Zudem zielt er darauf, eine produktzentrierte Organisation aufzubauen, weg von klassischen Service-Teams. Das dritte Thema auf seiner Agenda ist die Entwicklung in eine Dev-Ops-Organisation. Und schließlich hat auch das Thema Sourcing eine hohe Priorität. Die Eon-IT hat im vergangenen Jahr 400 neue Mitarbeitereingestellt und plant weitere Neueinstellungen. Webers Ziel ist es, dass kritische Themen nicht länger durch Outsourcing bei Partnern liegen sondern bei den eigenen Mitarbeitern.
Leadership-Meetings werden geöffnet
Auf diese Reise möchte der CIO alle Mitarbeitermitnehmen. Deshalb öffnet er beispielsweise seit kurzem Leadership Meetings für alle Interessierte und es gab eine eigene Konferenz für die IT-Mitarbeiter. So hat er es geschafft, dass die IT nicht mehr als Dixi-Klo des Konzerns wahrgenommen wird und sich weiter auf der Modernisierungsreise befindet. Sein Resümee: “Eine Wellness-Oase sind wir noch nicht. Es gibt noch viel zu tun.”