Jeder wichtige Bereich unseres Lebens wandert ins Digitale. Auch Assets. Was Non-Fungible Tokens sind und was das Metaverse damit zu tun hat.
Jürgen Alker beschäftigt sich aus privater Neugier seit 2013 mit Crypto. In seiner Keynote während der Hamburger IT-Strategietage 2022 erzählt er, dass er damals 1,39 Bitcoin für einige hundert Dollar gekauft und später mit Verlusten wieder verkauft hat.
Die ersten NFTs (Non-Fungible Tokens) hat er 2018 entdeckt. Nach Stationen bei Eastpak, Jung von Matt und Dickies gründete er 2010 die Mobile-Agentur “Swipe” und verkaufte diese 2005 an SinnerSchrader. Bei SinnerSchrader war er Teil der Geschäftsführung und begleitete 2017 den Merger mit Accenture, dort war er bis Anfang 2021 an Bord. Er stieg aus und widmet sich seitdem den Themen Web 3.0, NFTs und Metaverse.
Damals las Alker einen Artikel eines kleinen Streetwear Labels und konnte erstmals nachvollziehen, was diese neuen Technologien rund um NFTs für Künstler bedeuten. NFTs machen es Künstlern möglich, die eigene Kunst ohne Intermediäre zu verkaufen. Keine Galerie und auch kein Verlag stehen bei Verkäufen zwischen den Künstlern und den Käufern. Auch an Wiederverkäufen verdienen die Künstler über Royaltys – sie werden also bei jedem Wiederverkauf weiter am Gewinn ihres Kunstwerks beteiligt.
Das Metaverse ist nicht ein Ort, sondern ein Moment. Es ist der Moment, in dem künstliche Intelligenz klüger wird als menschliche Intelligenz.
Das Metaverse ist der Moment, in dem unser digitales Leben mehr Wert hat als unser körperliches Leben. Diese Veränderung ist nicht schlagartig, sie hat vor 20 Jahren schrittweise begonnen.
Jeder wichtige Bereich unseres Leben wandert ins Digitale: Arbeit, Freundschaften, Spiele, Identität. Mit Crypto sind nun auch die Assets digital.
Wenn man diese Entwicklung zehn bis 20 Jahre weiterdenkt, gelangen wir ins Metaverse.
Unsere Aufmerksamkeit lag mal zu 99 Prozent auf unserer physischen Umgebung. Fernsehen, Computer und Smartphones haben den Wert nach und nach auf 50 Prozent gesenkt. Bald müssen wir unsere Smartphones nicht mehr aus der Tasche nehmen, um ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Wir werden smarte Brillen tragen und die Aufmerksamkeit fürs Digitale wird auf etwa 90 Prozent steigen. Und genau in diesem Moment startet das Metaverse und unser virtuelles Leben wird wichtiger als unser wahres Leben.
Ist das eine gute oder eine schlechte Sache? Wie so vieles, ist es weder gut noch schlecht. Es ist einfach eine ganz andere Sache.
NFTs erklärt am Beispiel RTFKT
Die Wucht von NFTs verdeutlicht Alker am Beispiel des Unternehmens RTFKT. Gestartet sind die drei Gründer 2020 mit Augmented-Reality-Simulationen von Sneakers auf Instagram. Sie banden Prominente ein und bauten geschickt Reichweite auf. Dann brachten sie eigene Sneaker-Modelle heraus – man konnte sie aber nicht im Laden kaufen, sondern nur als virtuelle Sneaker als NFTs. RTFKT brachte weitere virtuelle Produkte auf den Markt und setzte mit NFT-Verkäufen und Royaltys aus Wiederverkäufen etwa 110 Millionen Dollar um. Ende 2021 wurde RTFKT von Nike gekauft.
RTFKT ist nur ein Beispiel dafür, welche Möglichkeiten sich mit NFTs ergeben können. Die Abkürzung NFT steht für Non-Fungible Token. Zum Abschluss teilt Alker ein Zitat von “The Verge”, welches den Begriff wie folgt definiert: “Non fungible (nicht austauschbar) bedeutet mehr oder weniger, dass etwas einzigartig ist und nicht durch etwas anderes ersetzt werden kann. Zum Beispiel ist ein Bitcoin austauschbar – tausche einen Bitcoin gegen einen anderen und du hast genau die gleiche Sache. Eine einzigartige Sammelkarte ist allerdings nicht austauschbar[1] .”
NFTs könnten zum Beispiel Kunst sein, Spiele oder der Zugang zu etwas. Zum Abschluss sagt Alker: “Da ist ein bisschen Blase mit dabei, die Gier der Menschen ist momentan zu groß. Mittel- und langfristig ergeben sich sehr spannende Möglichkeiten.”