Stefan Henkels Arbeitgeber hat den Anspruch, unser Gesundheitswesen auf ein neues Niveau zu heben. Zentrales Werkzeug dazu ist Künstliche Intelligenz.
Schon der Name verspricht Großes, und das Portfolio enttäuscht die Erwartung nicht. “Healthineer” verbindet Gesundheit und Engineering und beschreibt damit sehr treffend, womit sich das Unternehmen beschäftigt. Dabei ist die Bandbreite der Produkte und Services kaum zu überschauen. Sie reicht von Computer-Tomografen und Röntgenröhren über Anwendungen zur automatisierten Überwachung von Reagenzien bis zu Diagnostik-IT oder Datenbanklösungen.
Und auch viele der sich aktuell reißend verkaufenden Covid-19-Antigenschnelltests stammen von Siemens Healthineers. Ja das Unternehmen verdankt einen Teil seines üppigen Wachstums des vergangenen Jahres diesem Produkt.
“Wir wollen das Gesundheitswesen durch Pionierarbeit nachhaltig verbessern und auf ein neues Niveau heben”, so CIO Stefan Henkel in seiner Keynote. Die wichtigsten Werkzeuge, um diesen hehren Anspruch zu erfüllen, sind – natürlich – IT-Lösungen. Zentral ist dabei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Siemens Healthineers verfügt über mehr als 60 KI-basierte Produkte, die Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Diagnose bis zur Therapie unterstützen.
Bis 2025 sind alle Arbeitsplätze cloudbasiert
Aber auch ein Unternehmen, dass auf dem Weg zur digitalen Transformation schon ein gutes Stück weiter vorangekommen ist als viele andere, hat noch ehrgeizige Ziele. Konkret beschäftigt sich Stefan Henkels IT-Strategie mit neun Themenfeldern.
Erstens will er den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter forcieren und auf zusätzliche Bereiche ausdehnen. Etwa auf die Entscheidungsvorbereitung und Entscheidungsfindung mithilfe des Data-Mesh-Ansatzes, also mit sauber strukturierten Datenprodukten statt schwer überschaubarer Data Lakes.
Zweiter Punkt ist das Ermöglichen digitaler Geschäftsmodelle in der Gesundheitswirtschaft.
Drittens muss Henkel die Frage beantworten, ob und wie die Systeme des Unternehmens die letzte Meile von Emerging Markets adressieren.
Das vierte Thema dreht sich um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Bis 2025 soll allen ein cloudbasierter Workplace zur Verfügung stehen.
Digitale Transformation braucht die richtige Mentalität
Und auch die übrige Infrastur wird – Ziel Nummer fünf – noch weiter in die Wolke verlagert werden. Wobei 70 Prozent der Anwendungen bereits aus der Cloud kommen.
Beim sechsten und siebten Ziel der IT-Strategie geht es um Sicherheit. Stefan Henkel möchte eine sogenannte Zero Trust Infrastructure etablieren, in der sich im Kern jede Applikation selbst absichert. Und er ist ein Fan von Security by Design. Also von der Idee, IT-Sicherheit schon bei der Entwicklung einer Anwendung in den Mittelpunkt zu stellen.
Achtens setzt der Siemens-Healthineers-CIO auf den Wandel hin zu einer serviceorientierten IT-Organisation, die das Nutzererlebnis von Anwendungen sowohl bei Mitarbeitern als auch beim Kunden in den Mittelpunkt rückt. Was natürlich in vielen Bereichen schon Wirklichkeit ist. Beispielweise werden sämtliche Daten aus unterschiedlichen Anwendungen, die einen bestimmten Kunden betreffen, zusammengefasst und dem Kundenbetreuer in Form von Reports zur Verfügung gestellt. So kann dieser sowohl Probleme als auch neue Business-Chancen schnell erkennen.
Neuntens und letztens schließlich – auch das ist Teil seiner IT-Strategie -, setzt Stefan Henkel auf eine kollaborative Unternehmenskultur im Sinne von Teamwork und vernetztem Denken. Bei der Siemens Healthineers AG gibt es für jeden Prozess einen sogenannten Ambassador, der eine Roadmap der Transformation entwickelt und kommuniziert. “Digitale Transformation gelingt nur in Verbindung mit einer kooperativen, digitalen Mentalität”, davon ist der CIO überzeugt. Und davon, dass Digitalisierung nur “gemeinsam mit allen” erfolgreich sein kann.